Die Gesprächsthemen sind zufällig, die Probleme regionsübergreifend und die Lösungen ganz konkret: Beim zweiten enablingcamp18 diskutierten rund 65 Teilnehmer im smart.lab der FH Münster in Steinfurt über Strategien, um das Münsterland innovativer zu machen.
Vier Input-Sessions hatten das Team und die Partner von Enabling Innovation Münsterland als Veranstalter mitgebracht, um die Diskussion in Gang zu bringen: Big Data, Assistenzarbeitsplätze in der Smart Factory, Mentorengewinnung für das Innovationslabor der FH Münster und Markisen nach Maß per Augmented Reality App. 45 Minuten Zeit gab es für Input, Nachfragen, Vorschläge und überraschende Entdeckungen.
„Die Session hat uns deutlich gezeigt, wie wir vergleichsweise einfach Mentoren aus Unternehmen für die Gründer in unserem Innovationslabor gewinnen“, erklärt Sally Friedrich von der Fachhochschule Münster. „Es müssen beide Seiten profitieren. Der Gründer und der Unternehmer, der wieder lernen muss, wie ein Start-Up zu denken.“ Die Session zeigte auch: Mentoren sind für alle Phasen der Gründung wichtig – ganz am Anfang, wenn die Entscheidung zwischen Selbstständigkeit und Angestelltenverhältnis fällt, aber auch am Ende, wenn es um die konkrete Produktentwicklung und Markteinführung geht.
Diesen Prozess hat die markilux GmbH & Co. KG aus Emsdetten mit ihrer Augmented Reality App für Markisen nach Maß schon längst hinter sich. Eineinhalb Jahre nach Entwicklungsstart nutzen die Kunden besser als gedacht das Angebot, sich per App und Fotos die Markise so anschauen zu können, wie sie später auch tatsächlich im eigenen Garten aussieht – und kaufen sie ebenfalls häufiger als erwartet. Das traf in der Session nicht nur auf Interesse eines Fliesen- und Sanitärunternehmens, sondern brachte markilux-Projektleiter Julian Bohnenkamp auch die Anregung ein, per App zusätzlich die Intensität des Schattens, die die Markise je nach Farbe wirft, darzustellen.
„Genau solche Inputs sind Gold wert für unsere Teilnehmer“, erklärt Bernd Büdding, Projektleiter von Enabling Innovation beim Münsterland e.V. „Dank des Barcamp-Formats können sie Problemstellungen kurz diskutieren, bekommen durch die heterogene Gruppenzusammensetzung aber unglaubliche viele und breit gestreute Anregungen. Genau das ist auch das Anliegen unserer vielen Innovationsförderungsangebote, die wir mit Enabling Innovation münsterlandweit etablieren möchten.“
Ideen für 20 Sessions zu den unterschiedlichsten Innovationsthemen für die Region hatten die Teilnehmer zum enablingcamp18 selbst mitgebracht – sogar mehr als die Veranstalter sich erhofft hatten. Offenbar sahen es einige so, wie Robert Holtstiege, Geschäftsführer der orderbase consulting GmbH aus Münster: „Nur durch die Momentaufnahmen und Kontakte, die ich hier heute gesammelt habe, habe ich neue Ideen, was wir entwickeln können.“